Am Dienstag (5. November) sind die Augen der Welt auf die USA gerichtet. Über 200 Millionen Amerikaner sind bei der US-Wahl 2024 aufgerufen, ihre Stimme abzugeben und damit über die Zukunft des Landes und der restlichen westlichen Welt zu entscheiden.
Trump oder Harris? Eine Frage, die nicht nur die Gemüter spaltet, sondern die in den kommenden Tagen in den Vereinigten Staaten auch zu extremen Auseinandersetzungen führen kann. Experten sind schon jetzt in Sorge.
US-Wahl 2024: Es gibt nur zwei Optionen
Am Dienstag geht in den USA der monatelang eisern geführte Wahlkampf von Donald Trump und Kamala Harris zu Ende. Was passieren könnte, wenn der Immobilien-Mogul das Rennen verliert, konnte man bereits 2020 sehen. Damals säte der heute 78-Jährige das Gericht, Joe Biden konnte die Wahl nur durch Wahlbetrug gewinnen. Und auch in diesem Jahr bedient sich der Republikaner wieder dieser Erzählung.
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Damals mündete diese nachgewiesene Lüge in Verbindung mit der Wut vieler enttäuschter republikanischer Wähler in dem Sturm auf das Kapitol. Und auch 2024 scheint das laut Brink Bräumer, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift „Der Spiegel“ und Politikexperte, nicht abwegig. Bei „Hart aber fair“ erklärt er: „Trump hat angekündigt, dass es nur zwei mögliche Wahlergebnisse gibt. Seinen Sieg oder Wahlbetrug.“ Ein zweiter Sturm auf das Kapitol scheint in der aktuellen Situation also mehr als möglich.
Wahlurnen brennen schon vor der Wahl
Auch Politikwissenschaftlerin Cathryn Clüver Ashbrook beobachtet bereits jetzt eine aufgeheizte Stimmung im Land. Sie sei „nervös und aufgeladen“, gleichzeitig gab es bereits schon jetzt mehrere Festnahmen von Menschen, „die hoch bewaffnet vor Wahllokalen standen“.
Laut einer Umfrage finden über 30 Prozent der Amerikaner, dass „unter bestimmten Bedingungen der Einsatz von politischer Gewalt gerechtfertigt sein könnte“, erklärt sie im Interview mit „ntv“. Diese Bereitschaft könnte sich nach der US-Wahl 2024 in die Realität umsetzen.
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Die Polizei bereite sich darauf vielerorts schon vor, so die Politikwissenschaftlerin weiter. Der Bundesstaat Washington geht da sogar noch einen Schritt weiter. Anlässlich der US-Wahl hat Gouverneur Inslee angekündigt, die Mitglieder der Nationalgarde in Bereitschaft zu versetzen, berichtet der „Deutschlandfunk“.
Die Regelung kommt nicht von ungefähr. Denn Washington ist einer der zwei Bundesstaaten, in denen in den vergangenen Tagen Wahlurnen in Brand gesetzt wurden. Infolgedessen wurden hunderte von Stimmzetteln beschädigt oder zerstört.
Ob sich die Szenen vom 6. Januar 2021 wiederholen, wird sich zeigen. Bleibt zu hoffen, dass die Behörden die vier Jahre genutzt haben, um sich darauf entsprechend vorzubereiten.