Die AfD geht gestärkt aus der Bundestagswahl hervor. Die Partei konnte ihr Ergebnis von 2021 mehr als verdoppeln und wird mit 20,8 Prozent neue Oppositionsführerin werden. Gemeinsam mit der Linkspartei hat man die Sperrminorität erreicht und kann die künftige Regierungsarbeit somit entscheidend lenkend, ohne aktiv im Kabinett vertreten zu sein. Mit Blick auf das starke Abschneiden fordert Alice Weidel abermals ein Mitspracherecht.
+++ Das könnte dich auch interessieren: Wut an der SPD-Basis: „Die Parteispitze hat uns hängen gelassen“ +++
Im Lager der AfD brandete nach der Verkündung der ersten Prognose großer Jubel auf. Mehr als ein Fünftel der Wählerinnen und Wähler schenkten Weidel ihre Stimme, so stark war man seit der Gründung 2013 noch nie. Am Morgen danach ist die gute Laune keineswegs verflogen. Man habe einen „historischen Erfolg“ errungen und sich binnen kürzester Zeit zu einer „Volkspartei“ entwickelt, so Weidel auf der Bundespressekonferenz (24. Februar).
Weidel: Aufstieg zur „Volkspartei“
Die Hand in Richtung Union sei nach wie vor ausgestreckt. „Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, denn der deutsche Wähler hat für den politischen Wandel votiert“, heißt es. Es existiere eine „starke Mehrheit für AfD und CDU“, so Weidel. Letztere müsse ihre „Blockadehaltung“ auflösen – sie sei „undemokratisch“.
Mehr Themen:
Weidel ist sich sicher, dass Friedrich Merz ohne ihre Partei nichts von dem umsetzen könne, was er im Wahlkampf versprochen hat. Aus diesem Grund müsse die AfD bekommen, „was uns mit unseren Wählerstimmen zusteht“. Künftig belege man 152 von 630 Sitze im Bundestag, diese Stimmgewalt „sollte man nicht weiter ignorieren“.
Alice Weidel mit drastischer Forderung
Konkret fordert die 46-Jährige aber nicht nur die Chance auf eine Regierungsbeteiligung, sondern beispielsweise auch eine auf das Amt des Bundestagsvizepräsidenten. Dieses werde der AfD bis dato „vorenthalten“. Es sei zudem eine „absolute Frechheit“, dass man keinen Platz im parlamentarischen Kontrollgremium für die Aufsicht über die Geheimdienste in Deutschland innehat.
Einher mit dieser Forderung geht ein flammender Appell an die Parteienlandschaft. „Ich kann nur hoffen, dass die anderen Fraktionen ihre Gangart gegenüber der AfD nicht fortführen, sondern zu einer demokratischen Auseinandersetzung übergehen“, so Weidel.