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Bundespräsident Steinmeier gratuliert Muslimen zum Zuckerfest – was folgt, macht baff

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gratulierte am Sonntag (30. März) Muslimen zum Zuckerfest. Schnell folgt harsche Kritik.

© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Unter Deutschen: Zuckerfest - das „islamische Weihnachten“

In dieser Folge von Unter Deutschen erklärt Chefreporter Metin Gülmen, was das Zuckerfest ganz genau ist.

Etwa 1,9 Milliarden Muslime weltweit feiern am Sonntag (30. März) das Zuckerfest. Traditionell wird damit über zwei bis drei Tage hinweg in der muslimischen Kultur das Ende des Fastenmonats Ramadan begangen.

Auch Politiker ließen es sich in der Vergangenheit nicht nehmen, auf ihren Social-Media-Kanälen Muslimen zum Zuckerfest zu gratulieren. Im Vorjahr sorgten so etwa die Gratulationen von Ex-Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für Aufruhr (wir berichteten). Denn unter die Glückwünsche mischten sich schnell Islam-Kritiker. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier muss sich am Sonntag der Häme und dem Hass nach seinem Beitrag auf Facebook stellen.

Zuckerfest: Steinmeier kassiert Gegenwind

Schon 2010 sorgten Aussagen des damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff (CDU) und Parteikollege Wolfgang Schäuble () für aufgeladene Diskussionen. Sie hatten sich damals ganz klar zur Stellung des Islam geäußert und ihn als „Teil Deutschlands“ bezeichnet.

+++ Zuckerfest: Peinliche Fehler! Nicht-Muslime sollten das jetzt dringend wissen +++

Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ließ es sich in diesem Jahr nicht nehmen, Muslimen zum Zuckerfest zu gratulieren. „Wieder geht die Zeit des Ramadan zu Ende mit dem abschließenden, feierlichen Fastenbrechen. Ich sende dazu allen Musliminnen und Muslimen in unserem Land, die dieses Fest feiern, meine herzlichsten Grüße und alle guten Wünsche“, heißt es in seiner Grußbotschaft zum diesjährigen Fastenbrechen.

Weiter ist darin zu lesen: „An vielen Orten werden zum Fastenbrechen auch nicht-muslimische Nachbarn, Freundinnen und Freunde zum gemeinschaftlichen Feiern eingeladen. Das ist mehr als nur eine schöne Geste – das ist für unser gesellschaftliches Zusammenleben von allergrößter Bedeutung.“ Seine komplette Ansprache kannst du hier nachlesen >>>. Doch Steinmeiers Worte sollten nicht allen gefallen.

Kritik nach Anschlägen in Magdeburg, Mannheim & München

Denn bei vielen scheinen die Anschläge, die sich zuletzt etwa in Magdeburg, Mannheim oder München ereigneten, noch präsent im Kopf zu sein. Aus Konsequenz ziehen weiterhin immer wieder Veranstalter in ganz Deutschland für ihre geplanten Volksfeste die Reißleine. Auch vielen Facebook-Followern des Bundespräsidenten scheint das noch in denkbarer Erinnerung zu sein. „Das beste Steinmeier-Deutschland, das es jemals gab: Frühlingsfeste werden reihenweise abgesagt“, kann sich so etwa eine Frau in der Kommentarspalte unter Steinmeiers Gratulationen kaum zurückhalten. Auch ein anderer wird deutlich: „Die größte Pfeife in der Nation hat sich mal wieder zu Wort gemeldet. Ein Fest nach dem andern, das von Deutschen gefeiert werden soll, wird aus Sicherheitsgründen abgesagt. Warum wohl?“ „Vergleicht mal seine Ergüsse hier mit seinen Posts zu Ostern“, wirft der nächste kritisch in die Runde.


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Unter den mittlerweile fast 200 Kommentaren (mit Stand vom 30. März, 13.55 Uhr) wünschen sich viele Menschen neben einer gegenseitigen Toleranz von Muslimen und Christen aber auch mehr Respekt und Zusammenhalt. „Eid Mubarak an alle, die heute feiern! Die Worte des Bundespräsidenten sind inspirierend und erinnern uns daran, wie wichtig gegenseitiger Respekt und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft sind. (…) Lasst uns weiterhin Brücken bauen und die Vielfalt in unserem Land als Stärke sehen!“, ist so auch unter der Welle an kritischen Kommentaren zu lesen.