Hertha BSC hat eine wegweisende Saison vor der Brust. Denn das Team aus dem Westen Berlins musste vor zwei Jahren den bitteren Abstieg aus der ersten Liga verkraften. Anders als bei den beiden vorigen Malen gelang zudem nicht der direkte Wiederaufstieg.
Dass der Neuanfang beim Team von Christian Fiél diesmal umfassender ausfallen muss, war vielen von vornherein klar. Zu viel lag im Argen – sowohl sportlich als auch wirtschaftlich. Da sind die Neuzugänge ein besonders wichtiger Faktor.
Hertha BSC: Gute Entscheidungen im Sparkurs
Eins war bei Hertha BSC klar vor dem Saisonauftakt: Es müssen viele teure Stars gehen, die dann günstigere Optionen ersetzen. Die sollten zum einen aus der eigenen Jugend kommen, ganz gemäß dem ausgerufenen Berliner Weg. Zum anderen lag der Fokus auf Talenten, denen der Durchbruch anderswo nicht ganz geglückt war – wie beispielsweise Michael Cuisance.
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Der war 2017 bei Borussia Mönchengladbach als Megatalent gehandelt worden. Der Franzose spielte damals eine Wahnsinns-Saison und wurde von den Fohlen-Fans zum Spieler des Jahres gewählt. Als wertvollster Spieler seines Jahrgangs folgte der Wechsel zu den Bayern – und der sportliche Absturz in München. Diese Saison ist nicht nur für Hertha BSC, sondern auch für ihn ein Neustart.
Ist er jetzt am richtigen Platz?
Beim Spiel gegen Eintracht Braunschweig zeigte Cuisance jetzt, was in ihm steckt. Er holte den Elfmeter zum wichtigen Ausgleich raus, versenkte ihn selbst und brachte sein Team damit auf die Siegerstraße. Mit fünf Torschüssen und vier Schussvorlagen setzte er zudem zwei Bestwerte bei Hertha BSC. Ein Mittelfeldspieler mit bewegter Vergangenheit und Führungsqualitäten, der es noch mal allen zeigen will – etwas Besseres hätte den Berlinern aktuell nicht passieren können.
Und das scheint auch umgekehrt zu gelten. Für gerade einmal 300.000 Euro holte Hertha BSC Cuisance vom FC Venedig. Mit vier Treffern und zwei Vorlagen ist er aktuell sowohl bester Torschütze als auch erfolgreichster Scorer der Berliner. Scheint ganz so, als sei hier Spieler und Verein ein Transfer-Coup gelungen.