Hertha BSC hat in den letzten Jahren so einige Umbrüche hinter sich. Immer wieder musste der Kader der sportlichen und finanziellen Situation angepasst werden. Dabei holte die Alte Dame so einige Spieler nach Berlin und ließ genauso viele wieder ziehen.
Unter denen, die Hertha über die Jahre den Rücken kehrten, waren auch einige Talente, die seinerzeit keine Chance bei den Profis hatten. Einer, dem vor rund zehn Jahren der Durchbruch nicht gelingen wollte, steht nun plötzlich auf großer Bühne im Fokus. Selbst eingefleischte Fans haben damit wohl nicht gerechnet.
Ex-Hertha-Talent wichtig wie nie
Im Sommer 2015 hatte Hertha BSC mit Rune Jarstein und Thomas Kraft zwei gute Bundesliga-Keeper in den eigenen Reihen. Hinzu kamen die damaligen Talente Nils Körber und Marius Gersbeck, sowie Sascha Burchert. Die letzten beiden wurden im Laufe der Saison verliehen. Und auch ein weiterer Nachwuchs-Keeper kehrte Hertha den Rücken: der damals 19 Jahre alte Ben Lundt.
Der gebürtige Berliner spielte von der U17 an für Hertha BSC, kam in der U19-Bundesliga und der Regionalliga Nordost zum Einsatz. Danach zog es ihn im Sommer 2015 in die USA, ans Collage. Dort spielte er für die Lenoir-Rhyne Bears und die Akron Zips. 2019 wurde er dann vom MLS-Klub FC Cincinnati gedraftet, kam für das Team aber nie zum Einsatz. Stattdessen wurde er nach Louisville City und Phoenix Rising verliehen und spielte in der zweitklassigen USL Championship.
Anfang 2023 folgte dann der Wechsel zu St. Louis. Dort haben mit Torwarttrainer Alexander Langer und Sportdirektor Lutz Pfannenstiel zwei ehemalige deutsche Torhüter ein ordentliches Mitspracherecht. Lundt wurde als zweiter Torwart hinter dem Ex-Dortmunder Roman Bürki verpflichtet. Doch der hatte sich im Training die Hand gebrochen, wie unser Partnerportal „DER WESTEN“ berichtet.
Ben Lundt plötzlich im Fokus
Für Ben Lundt bedeutet die Verletzung des Kollegen, dass der ehemalige Hertha-Torwart plötzlich im Fokus steht. Zweimal stand der 29-Jährige zuletzt für St. Louis zwischen den Pfosten. Gegen Seattle hielt er den 1:0-Sieg fest. Eine Woche später konnte er gegen Philadelphia die 0:1-Niedelage nicht verhindern.
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Lundt befindet sich nun also plötzlich mitten im MLS-Geschehen, nachdem seine Karriere bislang vor allem in der zweiten Reihe stattfand. In die wird der Berliner auch wieder zurücktreten, wenn Bürki seinen Handbruch auskuriert hat. Laut Medienberichten dürfte der Schweizer aber wohl noch bis Mitte April ausfallen.
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Für Lundt könnte das drei weitere Spiele bedeuten. Die Gegner in dieser Zeit heißen Austin FC, Sporting Kansas City und Columbus Crew. Lundt ist dabei übrigens nicht der einzige Deutsche, der für St. Louis auf dem Platz steht. Mit den Ex-Unionern Cedric Teuchert, Marcel Hartel und Timo Baumgartl, den Ex-Herthanern Eduard Löwen und Alfredo Morales, sowie Jannes Horn und Michael Wentzel ist St. Louis so etwas wie ein deutscher Fußball-Stützpunkt in den USA.