Mit so einem Ansturm hatte Hertha BSC wohl nicht gerechnet. Über 4000 Menschen haben an der Mitgliederversammlung am Sonntag (17. November) teilgenommen – so viele, wie noch nie.
Obwohl eine Vielzahl von Themen auf der Agenda stand, scheint es beim Catering hinten und vorne nicht gereicht zu haben. Gegen 15.30 Uhr hatten sich die ersten Fans gemeldet, dass das Essen ausgegangen sei – also rund eine halbe Stunde vor der Wahl des neuen Hertha-Präsidenten. In der Not hatten sich später einige Fans von diversen Pizza-Lieferdiensten verpflegen lassen.
Hertha BSC bezieht Stellung
Offensichtlich scheint Hertha BSC dieser Essensengpass selbst etwas peinlich gewesen zu sein. Denn in einer aktuellen Nachricht an die Mitglieder entschuldigt sich der Hauptstadtclub und gelobt Besserung. „Wir wollen nicht um den (nicht vorhandenen) heißen Brei herumreden: Das ist schlecht gelaufen“, erklärte der Hauptstadtclub am Freitag (22. November).
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„Bei einer Mitgliederversammlung, deren Tagesordnungspunkte sich über zehn Stunden ziehen, müssen wir gewährleisten, dass zu jeder Zeit ausreichend Verpflegung vorhanden ist. Das war nicht der Fall und dafür bitten wir alle anwesenden Mitglieder um Entschuldigung“, so der Berliner Verein.
Zu den Hintergründen erläuterte Hertha, dass man sich bereits im Frühjahr 2023 in einer internen Arbeitsgruppe zusammen gesetzt habe, um bei der Versammlung Kosten zu sparen. „Die Kosten für die Durchführung von zwei Mitgliederversammlungen im Jahr sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen und es gab durch das Präsidium den klaren Auftrag, hier Einsparpotentiale zu identifizieren“, so Hertha BSC.
Hertha BSC hat Caterer gewechselt
Auch wenn man sich im Vorfeld der Veranstaltung schwer getan hätte, Bereiche für potenzielle Einsparungen zu identifizieren, sei es wohl unter dem Strich auf das Catering hinausgelaufen – denn ein „Sanierungskurs kann nur erfolgreich sein, wenn er auf allen Ebenen konsequent gedacht und umgesetzt wird und nicht bei unpopulären Entscheidungen aussetzt“.
„Aus diesen Überlegungen folgte die Entscheidung, dass wir leider kein kostenloses Catering für die Mitglieder mehr anbieten können“, so Hertha BSC. „Wir verstehen, dass die Kegelabteilung beim Catering eine Institution war, aber die Kosten hierfür sind selbst bei einer normal besuchten Mitgliederversammlung nicht mehr tragbar. Bei einer Mitgliederversammlung mit über 4000 Leuten kommen wir finanziell, aber auch organisatorisch an Grenzen.“
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„Mit BRLO, dessen Geschäftsführer Ben Pommer ebenfalls Mitglied und Dauerkarteninhaber bei uns ist, haben wir hier eine Lösung gefunden, welche für uns eine deutliche Ersparnis mit sich bringt, gleichzeitig aber auch den Mitgliedern eine gute Qualität zu fairen Preisen bieten soll.“
„Wir machen es besser“
Um eventuellen Nachfragen vorzubeugen, stellte Hertha BSC in seiner Mail an die Fans klipp und klar fest, dass BRLO „keinerlei Gewinn mit dem Catering bei unserer Mitgliederversammlung macht und die Preise so kalkuliert sind, dass selbst eine schwarze Null nur schwer erreichbar ist“.
Offensichtlich wäre der Essensengpass am Sonntag wohl einer Fehlkalkulation geschuldet gewesen: „Bei einer etwas mehr als doppelt so hohen Anzahl an zu erwartenden Mitgliedern gegenüber der Mitgliederversammlung im Mai hat BRLO die etwas mehr als dreifache Menge an Essen eingeplant. Diese hat leider nicht gereicht.“
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„Dennoch wissen wir natürlich, dass dies nicht passieren und vor allem sich nicht wiederholen darf“, entschuldigte sich der Verein bei seinen Mitgliedern. „Wir möchten uns daher, auch im Namen von Ben und seinem Team, für die entstandenen Unannehmlichkeiten um Entschuldigung bitten. Wir machen es beim nächsten Mal besser!“