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Hertha BSC: Freundschaftskult mit dem KSC – Experte hat klare Meinung

Hertha BSC und den Karlsruher SC verbindet eine lange Fanfreundschaft. Was macht eine stabile Basis dafür aus?

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Für die Fans von Hertha BSC gibt es vermutlich nur einen positiven Aspekt daran, derzeit in der 2. Bundesliga unterwegs zu sein: die beiden Spiele gegen den Karlsruher SC. Noch lieber würde man die Matches in Olympiastadion und Wildpark natürlich im Fußball-Oberhaus austragen.

Die beiden Klubs verbindet eine jahrzehntelange Fanfreundschaft. Manch ein Beobachter mag das belächeln, weil die Ursprünge in persönlichen Begegnungen liegen. BERLIN LIVE hat bei der Forschung nachgefragt, ob das so ungewöhnlich ist.

Hertha BSC: Fan-Choreos wegen eines schönen Nachmittags?

Harald Lange forscht an der Universität Würzburg. Der Sportwissenschaftler hat sich auf Fankulturen und Fanforschung spezialisiert, vor allem im Fußballkontext. Hertha und den KSC verbindet ein Nachmittag im Sommer 1976: Am Bahnhof in Karlsruhe traf eine Gruppe Berliner auf KSC-Fans. Man verlebte einen netten Nachmittag und schloss eine Freundschaft, die auf die Klubs überging – aufwendigste Fan-Choreos inklusive.

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Im Oktober 2024 feierten Hertha und der KSC das Spiel im Wildpark mit einer gemeinsamen Choreo. Credit: IMAGO/Jan Huebner

Für Harald Lange ist das keine Seltenheit – im Gegenteil: Es ist genau der Modus nach dem Fanfreundschaften entstehen. „In aller Regel steht am Anfang ein Kontakt einzelner Personen oder kleinerer Gruppen, die aufgrund irgendeines besonderen Ereignisses mal aneinandergeraten waren beziehungsweise sich irgendwie vertragen haben“, erklärt der Fanforscher gegenüber BERLIN LIVE.

Eine der ältesten aktiven Fanfreundschaften

Dass sich die Fans von Hertha BSC und dem Karlsruher SC auch fast 50 Jahre später noch so verbunden fühlen, sei indes alles andere als selbstverständlich: „Es kann durchaus sein, dass nach einer Fangeneration plötzlich eine Freundschaft einschläft. Eine Fanfreundschaft ist immer an das Engagement einzelner Personen gebunden.“ In Berlin und Baden wird dieses Erbe sehr aktiv gelebt.



Die Verbindung zwischen dem KSC und der Hertha gehört zu den ältesten aktiven Fanfreundschaften Europas. Kein Wunder also, dass die gegenseitigen Besuche in beiden Fanlagern wichtige Termine sind. Es komme eben darauf an, die Verbundenheit bewusst zu gestalten, betont Lange im Gespräch mit BERLIN LIVE: „Es hängt daran, ob es den älteren Fangruppen gelungen ist, die nachwachsenden Fans mit einzubeziehen in das Pflegen dieser Freundschaft.“