Lange konnte man bei Hertha BSC nach der Beinahe-Rettung durch den 3:2-Sieg in Ulm nicht feiern. Nur kurz nachdem die Berliner sichergestellt hatten, dass sie nicht mehr auf Platz 17 abrutschen können, gab Andreas Neuendorf, besser bekannt als „Zecke“ seinen Rücktritt bekannt.
Aus „persönlichen Gründen“ zieht sich der ehemalige Profi von seinem Posten als Direktor der Akademie und des Lizenzspielerbereichs zurück. Laut Berichten könnte das nur der Anfang eines größeren Umbruchs gewesen sein.
Hertha BSC: Zecke verlässt die Berliner
„Zecke“ Neuendorf ist bei Hertha BSC eine Legende. 149 Mal spielte er in der Bundesliga für seine Hertha, dazu kommen Spiele im Uefa Cup und der Champions League, ehe er zum Ausklang der Karriere noch einige Jahre als Führungsspieler der zweiten Mannschaft die Knochen hinhielt. Im Anschluss wirkte er als Jugendtrainer bei der Hertha. Als Coach der zweiten Mannschaft, als Co-Trainer unter Pal Dardai – und zuletzt etwas mehr als zwei Jahre als Leiter des Lizenzspielerbereichs.
Damit ist nun Schluss – aus „persönlichen Gründen“, wie es offiziell heißt. Wie der „Kicker“ aber berichtet, soll Neuendorf mit diesem Schritt seiner Entlassung zuvorgekommen sein. Diese hätte zum Saisonende erfolgen sollen. Ihm sollen intern die Verpflichtung von Cristian Fiel und das lange Festhalten an dem am Ende doch wenig erfolgreichen Trainer vorgeworfen worden sein.
Die Konsequenz bleibt am Ende dieselbe: Hertha muss im Sommer nicht nur einen neuen Kader zusammenstellen, sondern auch die sportliche Führung muss neu aufgestellt werden. Seit einigen Wochen schwebt die Personalie Jonas Boldt über Berlin. Der ehemalige HSV-Sportvorstand, der sich zuvor bei Bayer Leverkusen vom Scout zum Sportdirektor hochgearbeitet hatte, könnte bald bei Hertha anheuern.
+++ Hertha BSC: Beben nach Neuendorf-Rücktritt – Fans haben klare Meinung +++
In welcher Position, das war vor Wochenfrist noch fraglich. Es war der „Kicker“, der vermutete, man wolle das Sportressort oberhalb der Direktorenebene ausbauen – also oberhalb der Ebene wo neben Sportdirektor Benjamin Weber bis zum Ostersonntag auch Neuendorf angesiedelt war.
Stellt sich Hertha ganz neu auf?
Der Rücktritt von Neuendorf könnte also nur der Auftakt zu einem Sommer sein, indem sich die sportliche Führung von Hertha ganz neu aufstellt. Dabei geht es nicht nur um die Frage, ob mit Boldt oder ohne. Sondern auch darum, ob alle aktuellen Verantwortlichen auch noch zum Start der neuen Saison auf ihren Posten sitzen.
Sicher ist: Die aktuelle sportliche Führung mit Weber und Neuendorf hatte es nicht leicht. Sie startete ein halbes Jahr vor dem Abstieg in die 2. Bundesliga – mit einem extrem engen finanziellen Korsett. Mit einigen klugen Vertragsverlängerungen dürften sie dafür gesorgt haben, dass in diesem Sommer 2025 wichtige Transfersummen fließen. Der neuen sportlichen Führung könnte das den Start durchaus erleichtern.