Es ist eine Entwicklung, die auch DAZN mit Schrecken verfolgen wird. Ein großer Sport-Streamingdienst musste zuletzt Insolvenz anmelden, was speziell Fußballfans ärgern wird. Aber der Reihe nach.
DAZN schreibt seit Jahren tiefrote Zahlen. 2023 verzeichnete der Sport-Streamingdienst laut „Inside World Football“ einen Nettoverlust von rund 1,35 Milliarden Euro. Im Jahr davor betrug der Verlust etwa 1,16 Milliarden Euro und 2021 sogar 2,14 Milliarden Euro. Nun mag in der Wirtschaft die alte Weisheit stimmen: Man muss Geld ausgeben, um Geld einzunehmen. Doch DAZN ist mittlerweile seit fast neun Jahren auf dem Markt. Dass die Plattform immer noch solche Verluste einfährt, ist alarmierend.
DAZN ist alarmiert
Und so sieht es DAZN wohl jedes Mal mit Schrecken, wenn ein anderer Streamingdienst mit einem ähnlichen Geschäftsmodell in die Insolvenz gehen muss. So geschah es zuletzt mit Sporttotal. Der Anbieter hatte in ganz Deutschland in unterklassigen Fußball-Ligen sowie Ligen anderer Sportarten kleine Kameras an den Sportstätten installiert und den Fans somit an jedem Spieltag ohne großen Personalaufwand die Partien zeigen können.
Doch dem Streamingdienst droht nun das Aus. „Es ist zuletzt nicht mehr gelungen, Kapitalmaßnahmen umzusetzen, die eine Finanzierung der Sporttotal-Gruppe hätten sicherstellen können“, kommunizierte Sporttotal in einer Adhoc-Mitteilung: „Zusätzlich haben mehrfach verschobene Großprojekte im internationalen Projektgeschäft zu einer nicht mehr abzuwendenden Zahlungsunfähigkeit der Sporttotal-Gruppe geführt.“
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Keine Streams mehr bei Sporttotal?
Müssen Sport-Fans also definitiv künftig auf die gewohnten Streams verzichten? Nicht unbedingt. Sporttotal beantragte ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Sollte dies genehmigt werden, wird Sporttotal den Geschäftsbetrieb zunächst weiterführen können.
Und dennoch ist die Insolvenz von Sporttotal ein alarmierendes Signal für DAZN und andere Sport-Streamingdienste. Auf diesem Markt Fuß zu fassen, ist alles andere als leicht. Was das ganze Unterfangen umso schwieriger macht, sind die Übertragungsrechte, die immer teurer werden.