Berlin (dpa) - Als sich fast 30.000 Köpenicker Fans in den Armen lagen, konnte die große Union-Familie ihre sportliche Krise für kurze Zeit vergessen. Mit einer Kerze in der Hand und roten Schals um den Hals stimmten sich die Vereinsmitglieder beim traditionellen Weihnachtssingen auf die besinnlichen Tage ein – und sangen sich Mut an für ein erfolgreicheres Fußballjahr.
Auch in diesem Jahr strömten wieder Zehntausende einen Tag vor Heiligabend ins Stadion An der Alten Försterei. 28.500 Union-Anhänger sangen Christmas-Klassiker und Vereinslieder. Zudem reckten sie ihre Kerzen empor, um nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit fünf Toten ein Zeichen der Solidarität zu senden.
Das älteste Weihnachtssingen Deutschlands
Das Weihnachtssingen bei Union findet seit 2003 statt. Es ist damit das älteste Weihnachtssingen, das in Deutschland in Fußballstadien durchgeführt wird und inzwischen viele Nachahmer gefunden hat.
Zur Union-Premiere vor 21 Jahren versammelten sich gerade einmal 89 Aktivisten auf der stockfinsteren Gegengerade in der damals noch nicht überdachten Alten Försterei. Weihnachtssingen-Erfinder Torsten Eisenbeiser vom Fanclub Alt-Unioner wollte seinerzeit in sportlich und wirtschaftlich schwierigen Zeiten erreichen, dass sich die Fans besinnlich versammeln.
Daraus ist ein Event geworden. Für die Unioner ist es einen Tag vor Heiligabend alljährlich die größte Vereinsveranstaltung des Jahres. Nach dem aufwühlenden Jahr 2024, in dem die Köpenicker erst am letzten Spieltag den Klassenverbleib fix machten und nun in ihrer nächsten sportlichen Krise stecken, sangen sich die Union-Fans auch ein Stück weit den Frust von der Seele.
Dieser Artikel wurde erstellt mit Material von dpa.