Steffen Baumgart ist zurück bei Union Berlin. Nachdem er vor 20 Jahren Stürmer und Kapitän bei den Eisernen gewesen war – und seither Mitglied ist – leitet er nun die Bundesliga-Profis von der Seitenlinie aus an.
Gleich bei seinem ersten öffentlichen Auftritt hatte der Trainer klar gemacht, dass sich sein Fußball schwerpunktmäßig ums Tore schießen dreht und er Union Berlin dahingehend in die Spur bringen wolle. Doch nicht nur das ließ Baumgart verlauten – auch erklärte er, auf eine Viererkette umstellen zu wollen. Und das wird nicht die einzige Änderung bleiben.
Union Berlin: Wer profitiert von der Umstellung?
Denn grundsätzlich haben Ex-Coach Bo Svensson und Steffen Baumgart ähnliche Grundideen, wie ihr Fußball funktionieren soll. Beide setzen auf hohen Pressing, um dann kurze Wege zum Tor zu haben. Unter Svensson schien das bei Union Berlin aber so gar nicht zu funktionieren, entsprechend dürfte Baumgart an der einen oder anderen Stellschraube drehen.
Die erste ist die Grundausrichtung. In einer von Steffen Baumgart favorisierten Viererkette wird sich ein Innenverteidiger mehr als unter Svensson auf der Bank wiederfinden. Geht man nach den Leistungen der Hinrunde dürften wohl Kevin Vogt und Danilho Doekhi zusammen verteidigen Diogo Leite und Leopold Querfeld bleiben wohl nur die Bank.
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Dafür würde eine weitere Position im Mittelfeld zu besetzen sei. Für Janik Haberer, Andras Schäfer und Laszlo Benes, die vor der Winterpause nicht mit ihren Einsatzzeiten zufrieden gewesen sein dürften, können sich Hoffnungen auf mehr Einsätze machen. Das gilt insbesondere für Benes, der in der letzten Rückrunde mit Baumgart beim HSV zusammenarbeitete.
Alte Neue im Sturm?
Und auch unabhängig von der Systemumstellung werden wohl einige Akteure, die unter Svensson keine Chance hatten, bei Baumgart eine neue Chance bekommen. Der neue Union-Coach hatte den Kader als „sehr gut aufgestellt“ bezeichnet und Gespräche mit allen Spielern angekündigt. Gut möglich also, dass die bisherigen Bankdrücker Andrej Ilic, Jerome Roussillon und Ivan Prtajin ihre Chance bekommen werden. Mit Prtajin wollte Baumgart bereits bei vergangenen Stationen zusammenarbeiten, doch ein Transfer kam nie zustande.
Roussillon könnte zudem zusätzlich von der Systemumstellung profitieren. Denn unter Bo Svensson war Youngstar Tom Rothe als offensiv denkender Schienenspieler auf der linken Seite gesetzt. In einer Viererkette könnte der erfahrenere Roussillon seine Stärken in der Defensive ausspielen und der Mannschaft Stabilität verleihen. Der offensivstarke Rothe (2 Tore, 2 Vorlagen) dürfte aber unter Sturm und Drang-Coach Baumgart auch weiterhin alle Chancen haben.