Union Berlin schaffte 2019 den Aufstieg ins Fußball-Oberhaus. Seitdem mischen die Eisernen in der Bundesliga mit und lehrten so manchem Urgestein das Fürchten. Auf dem Weg bis in die Champions League flogen den Köpenickern viele Herzen zu. Schließlich fiebert man gerne mit einem Underdog mit, der imstande ist, die Großen zu ärgern.
Doch richtige Freundschaften zu anderen Fanlagern etablierten sich bei den Berlinern nicht. Die Hertha etwa pflegt eine sehr intensive Freundschaft zum Karlsruher SC. Doch bei Union scheint schon das Konzept nicht gut anzukommen.
Union Berlin: Fan erhält eindeutige Antwort
Im Fanforum von Union Berlin erkundigte sich ein User, welche aktiven Freundschaften zu anderen Fanlagern es beim Klub derzeit gebe. Doch bei den Antworten wird schnell klar, dass viele Anhänger der Eisernen wenig Interesse an einer engen Verbindung haben. „Es gibt keine Fan-Freundschaften zu anderen Vereinen. Es gibt nur Kontakte einzelner Gruppen“, stellt jemand rigoros fest.
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Ein anderer Nutzer wird noch deutlicher: „Unioner brauchten keine Freunde, wir hatten genug Feinde!“ Andere erwähnen Verbindungen zu anderen Fanlagern, die wohl eher lose als aktiv gelebt wurden und werden. Einige seien demnach schon vor Jahren eingeschlafen und hätten meist an einzelnen Akteuren gelegen.
Fanforscher hat klare Meinung
Zwar bestätigt Fanforscher Harald Lange von der Universität Würzburg gegenüber BERLIN LIVE, dass Fan-Freundschaften stets an Einzelnen und Gruppen hingen. Ob sie in der Breite von einem Fanlager gelebt würden, sei von vielen Faktoren abhängig. Die Ansagen der Fans von Union Berlin seien dennoch unüblich: „Es ist nach meiner Wahrnehmung sehr, sehr ungewöhnlich, dass man eine ablehnende Haltung demgegenüber formuliert beziehungsweise auch nach außen hin vertritt.“
„So etwas kann niemals für den gesamten Verein und seine bunte und vielfältige Fankultur Gültigkeit haben“, erklärt der Experte für Fankultur im Fußball weiter. So sage er auch eine Veränderung dieser Haltung in der Breite des Fanlagers voraus. Demnach könne es leicht dazu kommen, „dass einzelne Fans auch jetzt schon Freundschaften mit anderen Klubs eingehen und dass aus diesen Keimzellen perspektivisch größere Verbünde, größere Freundschaften entstehen werden“.