Eigentlich ist das meckern auf sehr hohem Niveau. Nach der chaotischen letzten Saison steht der 1. FC Union Berlin in der Spielzeit 2023/24 richtig gut da. Nach neun Spielen hat das Team von Trainer Bo Svensson schon 15 Punkte auf dem Konto, hat Anschluss zum internationalen Geschäft und rein gar nichts mit den Abstiegsrängen zu tun.
Ein Schlüssel dafür ist die stabile Defensive. Erst acht Gegentreffer kassierte Union Berlin in dieser Saison, drei davon zuletzt gegen den FC Bayern. RB Leipzig konnte gegen Union gar nicht treffen. Der BVB nur einmal. Doch auf der anderen Seite des Platzes – in der Offensive – hakt es noch gewaltig. Platzt gegen Freiburg endlich der Knoten?
Union Berlin hinkt hinterher
Die Statistik ist eindeutig. In neun Bundesligaspielen hat Union Berlin nur neun Treffer erzielt. Ligaweit strahlt nur Aufsteiger St. Pauli, der den Abgang von Top-Scorer Marcel Hartel verkraften musste, mit sieben Treffern weniger Torgefahr aus. Schlusslicht Bochum hat ebenfalls neun Treffer. Von allen drei Teams hat Union mit 15 Punkten (Pauli hat acht, Bochum nur einen) aber das meiste aus seinen Treffern gemacht.
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Dennoch muss Union Berlin die Ladehemmungen in den Griff bekommen: Auch in den beiden Pokal-Partien gegen die unterklassigen Teams aus Greifswald (Regionalliga, 1:0) und Bielefeld (3. Liga, 0:2) gelang Union insgesamt nur ein Treffer. Macht zehn Pflichtspieltore in elf Partien. Langfristig ist das zu wenig.
Wende wieder gegen Freiburg?
Entsprechend dürften die Fans von Union Berlin im Heimspiel gegen den SC Freiburg auf die Wende und einige platzende Knoten hoffen. Etwa bei den beiden torlosen Stürmern Jordan (458 torlose Spielminuten) oder Tim Skarke (236 Minuten). Ivan Prtajin und Andrej Ilic kamen bislang nicht zum Einsatz, Kevin Volland nur einmal als Joker. Die beiden bislang erfolgreichen Angreifer Yorbe Vertessen und Benedict Hollerbach stehen derzeit genau wie Linksverteidiger Tom Rothe bei je zwei Saisontreffern.
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Gegen den SC Freiburg schaffte es Union Berlin schon einmal, sich freizuschwimmen. Am letzten Spieltag der vergangenen Saison war es genau das Duell, in dem sich die Eisernen den Klassenerhalt sicherten. Seither haben die Fans in der Alten Försterei wieder einiges zu feiern – nur eben deutlich weniger Tore als ihnen lieb sein dürfte. Eine erneute Wende zum Positiven gegen Freiburg dürfte ausdrücklich erwünscht sein, schließlich würde man damit auch in der Tabelle an den Breisgauern vorbeiziehen.